Notfallgeschichten

Wozu sind manche Menschen fähig ?
Diese Frage stellt immer wieder !
Der Großenhainer Tierschutzverein wurde am ersten Wochenende des Monats März 2023 mit einem Sachverhalt konfrontiert, der sprachlos und wütend zugleich macht.
Eine Frau aus Großenhain meldete sich telefonisch und bat um schnelle Hilfe. Sie hatte im Wohnhaus in der Großenhainer Innenstadt ein klägliches Miauen gehört und sich auf die Suche nach dem Ursprung dieses Geräusches gemacht. Dabei entdeckte sie in einer kleinen dunklen Abstellkammer im Hausflur unter der Treppe ins Obergeschoss ein eingesperrtes kleines Kätzchen. Ungefähr 10 Tage vorher wurde in diesem Haus eine Wohnung durch eine Räumungsfirma auf Weisung des Hausbesitzers beräumt. In dieser Wohnung war die Katze, welche offensichtlich damals während der Räumungsarbeiten, um diese nicht zu stören, in die Abstellkammer im Hausflur eingesperrt worden war. Keiner kümmerte sich offenbar weiter um das Kätzchen und so musste das Tier ca. 10 Tage ohne Futter und ohne Wasser in völliger Dunkelheit verbringen.
Wir haben umgehend das junge Katzenmädchen gerettet und es wird jetzt auf einer unserer Pflegestellen aufgepäppelt. Und danach suchen wir ein neues schönes Zuhause für sie.——-

——————————————————————-

Die heißen Augusttage 2020 brachten uns nicht nur wegen der Hitze zum Schwitzen. Ein Notfall in der Stadt Großenhain, wo ja eigentlich seit Juli vorigen Jahres Eine Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für Freigängerkatzen gilt, verlangt uns viel ab. Die „Sächsische Zeitung“ berichtete am 20.8.2020 ausführlich darüber und noch ist dort viel zu tun :

Das beginnende Jahr 2020 brachte viele Probleme und Einschränkungen durch die Corona-Pandemie für alle mit sich.  Aber Tierschutz hört nicht auf, weil ein Virus uns in Atem hält….

Unter diesem Motto arbeiten auch die Tierschützer des Großenhainer TSV engagiert weiter. Neben vielen Katzenprojekten, gab es im April eine Hundebefreiung mit gutem Ausgang. Nachdem wir auf eine schlechte Haltung einer sehr jungen Hündin aufmerksam gemacht wurden, gab es für uns nur eine Option : Helfen !  Eine kleine, 7 Monate junge Hündin wurde in Dresden-Gorbitz nur auf dem Balkon und in der Wohnung gehalten. Sie bekam niemals Rasen unter die Pfötchen und konnte niemals schöne Gerüche schnüffeln. Und dass sie auch noch gequält und getreten wurde, machte uns sprachlos. Wir verhandelten mit der Familie, die offensichtlich mit der Situation überfordert war, aber auch wenig Einsicht zeigte. Nach drei Tagen hatten wir dann die kleine Hündin in unseren Händen und sie konnte das erste Mal herumtollen und bekam gutes Futter. Sie kannte kein Hundefutter, wurde nur mit Brötchen, Keksen usw. gefüttert, so dass sie 24 Stunden brauchte um erstmals richtiges Hundefutter zu akzeptieren. Natürlich war die Hündin nicht geimpft, nicht gechippt und hatte auch keinen Pass, sondern wurde illegal von einer Urlaubsfahrt ohne erforderliche Papiere, aus Bulgarien im Alter von nur 6 Wochen, importiert. Sofort ging dann die Suche nach einer tollen Familie los, wo sie Hund sein kann, geliebt und auch gefördert wird. Gerade ein so junger Hund, braucht Erziehung und Zuwendung und so hat auch die kleine Nelly sehr schnell gelernt, dass man nur draußen sein Geschäft macht. Jetzt ist Nelly bei ihrer neuen Familie in Heidenau und genießt ausgedehnte Spaziergänge an der Elbe. Sie wird von der ganzen Familie geliebt und gefördert. Ein toller Ausgang für die kleine Fellnase, wir wünschen ihr weierhin ein tolles langes Leben.

——————————————————————————–

Der Jahreswechsel 2018/2019 bescherte uns einen Notfall, der uns sowohl emotional als auch finanziell stark beansprucht. Zwischen den Feiertagen erhielten wir einen Anruf, dass ein jämmerlich schreiendes Katerchen im Neubaugebiet Kupferberg gefunden wurde. Eine sofort eingeleitete Untersuchung beim Tierarzt ergab, dass er beide Hinterläufe gebrochen hat. Über die Ursache kann man nur spekulieren. Aber wahrscheinlich hat er massive Schläge oder ähnliches bekommen. Auch ein Sturz aus sehr großer Höhe ist nicht auszuschließen. Die bisherige Suche nach möglichen Besitzern verlief ergebnislos. Wir haben ihn Ronaldo getauft und in der Pflegestelle „Pfötchenhilfe Priestewitz“ untergebracht. Von hier aus wird die weitere tierärztliche Versorung organisiert und die bevorstehende Operation an beiden Hinterläufen wird uns sehr viel Geld kosten. Aber Ronaldo ist ein ganz lieber verschmuster Kerl, der unser aller Fürsorge wirklich wert ist!

Katerchen Ronaldo

Zum Ende des Monats Mai 2017 waren wir nahezu am Limit unserer Möglichkeiten angelangt. Unsere Pflegestellen sind zu 100% ausgelastet. Wir hatten allein 15 Katzenwelpen welche ohne Mutter gefunden wurden aufzuziehen und sind wirklich an den Grenzen des Machbaren angelangt. Um weiter Hilfe leisten zu können brauchen wir ständig und dringend Pflegestellen und aktive Mitglieder !!!

—————————————————————————————–

Das Jahr 2016 beendeten wir mit einem öffentlichkeitswirksamen Notfall. Der bekannte Tierschützer Frank Weber bat uns um Hilfe und Unterstützung, die wir natürlich gern gewährten. Im Dezember halfen wir beim Einfangen und Kastrieren wild lebender Katzen in einem verlassenen Grundstück im Ortsteil Strauch. Die gefilmte Akton wurde dann im Februar 2017 vom Sender VOX ausgestrahlt ——————————————————————————————————-

Im August 2016 ereignete sich der bisher wohl spektakulärste Notfall in der bisherigen Geschichte des Großenhainer Tierschutzvereins, welcher auch überregional in Presse und Rundfunk Aufmerksamkeit erregte. Am 15.08.2016 erreichte uns die Information eines Bürgers, dass auf dem Dach des baufälligen Hauses „Fuchsbau“ seit Tagen eine hilflose Katze miaut, die offensichtlich keinen Weg zurück findet. Nachdem uns notwendige Hilfe von seiten der städtischen Behörden verweigert wurde, veröffentlichten wir einen Hilferuf auf den sich spontan zwei Großenhainer Firmen meldeten, welche uns eine Hebebühne unentgeltlich zur Verfügung stellten. Herr Taugnitz vom EZG Großenhain fuhr die 18 Meter hinauf und befestigte nach erfolglosen Lockversuchen eine Lebendfalle, in welche das ausgehungerte Kätzchen dann auch hineinging. So konnte der kleine rote Kater glücklich gerettet werden und wir werden ihn aufpäppeln, damit er bald ein schönes endgültiges Zuhause findet.

Die ganze Geschichte dieser dramatischen Rettungsaktion kann man in der Großenhainer Lokalausgabe der Sächsischen Zeitung vom 17.8.2016 und 18.8.2016 nachlesen oder bei SZ-online: http://www.sz-online.de/nachrichten/katze-in-grosser-not-3469520.html http://www.sz-online.de/nachrichten/rettung-nach-neun-tagen-3470112.html

Wir danken hier an dieser Stelle allen, die uns in dieser Sache Hilfe gewährten und die Aktion auch mit Spenden unterstützten. Die Aufstellung der Namen würde den Rahmen dieser Seite sprengen, deshalb hier nur so allgemein ein Dankeschön. Wir werden dies allen Helfern und Spendern auch ganz persönlich sagen. Zeigte uns dieser Vorfall doch, dass es nicht nur sture und gefühllose Behörden gibt, sondern auch Menschen mit Herz !

Nach den ersten 2 Tagen in unserer Pflegestelle hat der kleine Bursche sich schon etwas erholt und ist froh neben lieben Menschen auch nette Katzenkumpels gefunden zu haben.Mittlerweile gab es dazu auch einen Artikel im Magazin des Deutschen Tierschutzbundes „Du und das Tier“ Ausgabe 3/15 :


———————————————————————————————————

Und hier ist die Geschichte von Willy Im Mai 2016 erreichte den Großenhainer Tierschutzverein ein Anruf, dass in einem Grundstück am Ortsausgang von Zabeltitz eingrauer Kater aufgetaucht sei, der sehr hungrig und menschenfreundlich ist. Leider hatte die zum Haus gehörende Katze mit ihm Probleme und wir versuchten als erstes den Besitzer des Katers ausfindig zu machen. Das blieb erfolglos. Wir brachten ihn zum Tierarzt und es stellte sich heraus, dass er wohl mindestens 12 Jahre alt ist und vermutlich von seinen ehemaligen Besitzern, aus welchem Grund auch immer, einfach ausgesetzt worden ist. Der Großenhainer Tierschutzverein konnte eine schöne Pflegestelle für ihn auf einem Gnadenhof nahe Freiberg finden. Pfingstsonntag fand Willy, wie wir ihn genannt haben, dort bei Heike F. ein wunderbares Zuhause.  ———————————————————————————————————

Am 31. Mai 2015 wurden 6 kleine ca. 1 Woche alte Kätzchen in einem Schuhkarton unter Zweigen und Laub vergraben im Wald bei Strauch in der Nähe des Heidebergturms gefunden !

 

Wer ist so grausam 6 kleine Kätzchen bei lebendigem Leib zu vergraben ? Tierfreundliche Menschen nahmen sich der Kleinen an und versuchen nun die Tiere aufzuziehen. Als der Großenhainer Tierschutzverein davon erfuhr, wurde sofort aktive Unterstützung organisiert. Wir helfen und übernehmen die Tierarztkosten für die tierärztliche Erstversorgung der kleinen Racker. Wir nahmen die Fundstelle in Augenschein und auch den benutzten Schuhkarton an dem sich eventuell Hinweise auf den Täter finden lassen. (Wer weiß, wo Schuhe der Schuhfirma Manz aus 91350 Gremsdorf in unserem Umkreis gehandelt werden und kann uns dazu Hinweise geben ?)

Am 4. Juni 2015 haben wir leider erfahren, dass zwei Kätzchen in der Nacht verstorben sind. Ein drittes wird es eventuell auch nicht schaffen, es ist sehr schwach. Familie G. kümmert sich aufopferungsvoll um die Kleinen. Aber trotz aller Bemühungen sind am 5.6. zwei weitere kleine Kätzchen gestorben…… Nun sind es leider nur noch zwei….

Am 12. Juni erreichte uns nun die Nachricht, dass es auch die letzten beiden Kätzchen nicht geschafft haben. Sie sind gestorben.

Wir danken Familie G. aus Strauch für ihre aufopferungsvolle Pflege……

——————————————————————————————————————–

Und ähnliches wiederholte sich am 11. August 2015 !

Urlauber aus der Pension Heidebogen in Tauscha machten einen Ausritt mit den Pferden. Auf freiem Feld fanden sie 3 kleine ca. 1 – 2 Wochen junge Katzenwelpen, die grausame Menschen dorthin verbracht hatten. Das Aussetzen war offensichtlich noch nicht so lange her und die Kleinen bewiesen Lebenskraft. Die Urlauber nahmen die Kätzchen mit in die Pension, berieten sich mit der Tierarztpraxis Brauer und beschafften alles Notwendigen um die kleinen Kätzchen zu retten. Zugleich informierten sie unseren Tierschutzverein. Wir organisierten kurzfristig die Betreuung der Welpen bei einer mit der Aufzucht kleiner Kätzchen erfahrenen Pflegestelle unseres Vereins. Hoffen wir nun, dass die Angelegenheit ein gutes Ende nimmt. Derzeit geht es den Kleinen in der Pflegestelle recht gut. Bitte drückt alle die Daumen !!!

10 Tage später geht es den Kleinen schon ganz gut. Sie haben zugenommen und entwickeln sich auf der Pflegestelle von unserem Vereinsmitglied Dana prächtig. Nach einem Artikel in der Sächsischen Zeitung wurde auch der MDR auf diesen Sachverhalt aufmerksam und berichtete am 20.August 2015 in seinem Mittagsmagazin darüber.

den Beitrag direkt hier  ansehen MDR-Beitrag                  

       traurige Nachricht am 22. August 2015 :

Es verstarb das kleine schwarz-weiße Kätzchen….es hatte einfach keine Kraft mehr……

Die anderen kleinen Racker entwickeln sich weiter prächtig – und die „Pflegemama“ Dana hat schon für alle Kleinen Interessenten gefunden, die den Kätzchen ein schönes Zuhause geben werden !

….aber das war noch nicht alles !

Am 14. September 2015 wurde uns ein neuer Fall von ausgesetzten kleinen Kätzchen mittgeteilt. Spaziergänger mit ihrem Hund waren im Wald zwischen Priestewitz und Ockrilla unterwegs. Weit ab von der Straße und befahrbaren Wegen stöberte der Hund einen Pappkarton am Waldrand auf. In diesem Karton lagen, in Handtüchern eingehüllt 4 kleine Katzenwelpen ! Dank der schnellen Information konnten wir sofort Hilfe organisieren. Leider hat es einer von den Vieren nicht geschafft – aber die anderen 3 entwickeln sich gut.

 

und das ist Mia, die kleine Lebensretterin der ausgesetzten Kätzchen (welche eigentlich gar keine Katzen mag ), als sie uns die Fundstelle zeigte :————————————————————————————————–

Aber es gibt auch gute Nachrichten und nicht alle Menschen sind grausam und selbstsüchtig:

Dem Großenhainer Tierschutzverein ging dieser Tage eine Spende von Herrn Rode zu. Dieser hatte am 3. Juni 2015 anlässlich eines Kindergartenfestes in Großenhain Zuckerwatte verkauft. Der Erlös dieser Zuckerwatte ging zu 50% an den Kindergarten für die Finanzierung von Ausflügen und die anderen 50% wurden an den Tierschutzverein zur Unterstützung der Tierschutzarbeit gegeben. Herr Rode nutzte die Verkaufszeit auch dazu, Kinder und Eltern mit dem Tierschutzgedanken vertraut zu machen.

Eine wirklich tolle Idee und herzlichen Dank für diese Initiative !

———————————————————————————————————